David DuChemin: Biete Visionen. Leben und arbeiten als Profifotograf. Rezension.

Buchempfehlung: „Biete Visionen“ von David DuChemin

Um es in einem Satz zu sagen: ein hervorragendes Buch. Und ein wichtiges Buch.

David DuChemin: Biete Visionen. Leben und arbeiten als Profifotograf. Rezension.

David DuChemin: Biete Visionen. Leben und arbeiten als Profifotograf. Rezension.

Im deutschsprachigen Raum gibt es bisher nicht viel Literatur, die einem ernsthaft für die Fotografie lebenden und an der Fotografie arbeitenden Menschen viel gibt. Natürlich, die Bücher à la „Digitalfotografie, vom Anfänger bis zum Profi“, füllen reichlich die Buchregale. Doch diese Ratgeberkultur hilft vielleicht über die allerersten Anfangsschwierigkeiten hinweg, ist jedoch keine ernsthafte Hilfe, wenn der hoffnungsvolle Jungfotograf erst einmal die Zusammenhänge zwischen Zeit, Blende und Empfindlichkeit begriffen und die wichtigsten fotografischen Ausdrucksmittel erkundet hat.

Schon gar nicht, wenn er womöglich ernsthaft darüber nachdenkt, die Fotografie zu seinem Beruf zu machen oder zumindest in Teilbereichen ein Marktteilnehmer werden möchte. Hier gehört David DuChemins Buch zu den rühmlichen Ausnahmen. Dabei widmet sich der Autor weniger der Fotografie selbst (auch wenn die Leidenschaft zu ihr fast aus jeder Zeile spricht), sondern vor allem den hard facts: Selbstdarstellung, Selbstvermarktung, Marktgegebenheiten, Branding, Marketing, Eigenwerbung, Geschäft und Finanzen – das sind die Themen des Autoren. Ein Interview mit dem Kollegen Joe McNally rundet das 250-Seiten-Werk ab.

DuChemin ist Kanadier, und natürlich schildert er die Dinge aus seiner Sicht. Und er schildert sie aus seiner ureigenen Biographie heraus. Begonnen hat DuChemin als Theologiestudent. Dann war er über 10 Jahre Comedian, ehe er sich nach einer fulminanten Insolvenz der professionellen Fotografie zuwandte, und dies ausgerechnet in einem wenig lukrativ erscheinenden Markt. DuChemin fotografiert weltweit für Hilfsorganisationen, soziale Projekte und andere Unternehmungen in diesem Bereich. Er verbindet dabei seine persönliche Lebenserfahrung, seine humanistische Weltsicht und die Fotografie zu einer ganz besonderen und zu einer erfolgreichen Einheit; die selbstredend nicht zur Nachahmung empfohlen wird, aus der DuChemin aber viele Erkenntnisse und Erfahrungen extrahiert, die jedem professionellen Fotografen (oder solchen, die es werden wollen) weiterhelfen wird. Voraussetzung ist, sich ernsthaft mit diesem Buch auseinanderzusetzen und mehr als nur einen dieser Hinweise und Erfahrungen auch umzusetzen.

„Leben und arbeiten als Profifotograf“ heißt der Untertitel dieses Werkes, und dieser betont sehr schön, dass man als Berufsfotograf nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer sein oder werden sollte, sondern dass es mindestens genauso wichtig ist, Position zu beziehen, Schwerpunkte zu setzen, sich inhaltlich mit den fotografischen Sujets und Themenfeldern zu befassen und genau in die Richtung zu gehen, in der am meisten Leidenschaft und Engagement zu finden ist. Dann kann – wie bei Chemin auch – eine Marktpositionierung erreicht werden, in der der Fotograf nicht nur froh an der Arbeit ist, sondern auch am Monatsende noch genug Geld auf dem Konto hat.

Das Buch kann ich rundum empfehlen: es ist gut geschrieben, es ist voller authentischer Lebenserfahrung und gibt auch dem Leser eine Vision von dem, was er in nicht allzu ferner Zukunft erreichen kann – wenn er sich richtig reinhängt.

Vorschau: Für den deutschen Markt

Aus gegebenem Anlass möchte ich schon heute auf ein Buch hinweisen, das voraussichtlich im Frühherbst erscheinen wird: es ist das neue Werk von Dr. Martina Mettner, die sich den gleichen Themenfeldern widmet und dies aus der Sicht einer in Deutschland lebenden Expertin und Marktkennerin tut. Ich werde berichten!

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Shooting Severinsbrücke

IHK-Projekt „Abenteuer Ausbildung“: Das erste Shooting

Endlich – das erste Shooting für unser aktuelles Ausstellungsprojekt hat begonnen. Die Kollegin Silvia Steinbach hat eine phantastische Location ausgemacht und die Erlaubnis erhalten, hoch oben auf dem Pylon der Kölner Severinsbrücke zu fotografieren. Wie bei allen Themen innerhalb dieses Projektes geht es um Berufsbilder und Ausbildungswege. Heute ist es der Beruf des Gerüstbauers.

Zugegeben: Die Kölner Severinsbrücke ist nicht die Golden Gate Bridge, aber ganz schön hoch ist sie trotzdem: Immerhin 77,2 Meter ragt sie über das Brückenfundament hinaus. Glücklicherweise gibt es bei der aktuellen Einrüstung einen Aufzug, so dass wir nur wenige „Stockwerke“ wirklich klettern mussten. Die ersten Meter ging es über Leitern, bis wir die für die Bauarbeiten eingezogene Arbeitsplattform erreichen. Dann der Aufzug, der sich als offener „Transportkarren“ erwies. Die Brücke ist übrigens derzeit auf einer Seite komplett eingerüstet, weil die Stahlseile und der Pylon selbst saniert werden müssen – das geschieht nur etwa alle 25 Jahre! Mit unserem Projekt hatten wir also einen sehr guten Zeitpunkt erwischt.

Tolle Aussichten schon beim Hochfahren

Tolle Aussichten schon beim Hochfahren

Oben angekommen, gab es erst einmal einen phantastischen Ausblick zu genießen:

Shooting Severinsbrücke

Shooting Severinsbrücke

Wir hatten einen trüben Tag erwischt, aber der heutige Donnerstag (Beginn: 6.30 Uhr!) war die einzige Möglichkeit. Natürlich waren wir gut vorbereitet. Am Abend zuvor hatte ich zwei komplette tragbare Blitzanlagen zusammengesteckt: zwei Lumedyne-Generatoren mit kleinen aber leistungsstarken 400 Ws-Blitzköpfen. Wir wollten auch hoch oben auf der Brücke möglichst attraktives Licht setzen können, so dass wir uns zu diesem Aufwand entschieden haben. Beide Generatoren/Blitzkopf-Kombinationen waren mit Funkempfängern ausgestattet, und zwar auch gleich zwei. Da unsere Microsyncs im Zusammenspiel mit den Lumedynes zu gelegentlichen Unzuverlässigkeiten neigen, habe ich die Systeme redundant ausgelegt. Was sich auch als nötig erwiesen hat: Vor Ort hatte prompt der noch am Vorabend perfekt funktionierende Empfänger offenbar keine Lust mehr, so dass ich dann in Ruhe auf den „2. Schaltkreis“ ausweichen konnte.

Silvia Steinbach in Aktion

Silvia Steinbach in Aktion

Das eigentliche Shooting verlief völlig problemlos. Unser Modell, ein Lehrling, der gerade wenige Tage zuvor seine Ausbildung begonnen hat, hatte Spaß an dem ungewohnten Job und ist ohne Ermüdungserscheinungen den Anweisungen der Fotografin gefolgt. Auch wenn das heißt, eine Querstrebe eben nicht nur einmal zu befestigen, sondern gleich 10- oder vielleicht auch mal 20mal – eben bis Ausdruck und Licht perfekt stimmt. Hier unser Modell in einer Arbeitspause:

Abenteuer Ausbildung: Gerüstbau

Abenteuer Ausbildung: Gerüstbau

Das finale Bild, das unser Ausstellungsfoto einmal werden wird, können wir an dieser Stelle leider noch nicht zeigen: das steht zum heutigen Zeitpunkt auch noch gar nicht fest. Die Präsentation bleibt der Ausstellungseröffnung vorbehalten, die voraussichtlich im Frühjahr 2011 stattfinden wird. Ich werde rechtzeitig darauf hinweisen!

Christian Ahrens

An Bord eines Containerschiffes. Foto: Christian Ahrens

Abenteuer Ausbildung 2010/11

Ahrens+Steinbach Projekte freuen sich, auch 2010 ein umfangreiches bildbasiertes Projekt im Auftrag der IHK Köln umsetzen zu dürfen. In den kommenden 5 Monaten werden in enger Kooperation mit namhaften Unternehmen der Regionen rund 40 Ausstellungsmotive umgesetzt werden, die junge Leute im Rahmen ihrer Ausbildung zeigen. Die Botschaft: Erfolg, Anerkennung und Leidenschaft für den Beruf durch eine fundierte Ausbildung.

Azubi auf RWE Strommast. Foto: Silvia Steinbach

Azubi auf RWE Strommast. Foto: Silvia Steinbach

2009 haben wir als Fotografenteam dieses Projekt begonnen und im November 2009 eine große Ausstellung in der IHK Köln mit rund 40 großformatigen Bildern der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Reaktion von Presse, Fachleuten aus dem Ausbildungswesen und von jungen Leuten war rundum positiv.

An Bord eines Containerschiffes. Foto: Christian Ahrens

An Bord eines Containerschiffes. Foto: Christian Ahrens

Laden Sie unsere Projektdokumentation herunter! Projektdoku_AbenteuerAusbildung_2009